1. CD   Text 1

.... do was ken Hahne bey

(Text: Biäntlaksfranz / Musik: Irish Trad.-
Bearbeitung: Siene Puttkers)

Zum Küken gehört ein Ei, zum Ei ein Huhn.
Doch ist kein Hahn dabei, bleibt´s beim Ei .....

Das Puttker-Erstlingswerk
... da war kein Hahn dabei

Die alte Jungfrau Drüteken,
die hatte keinen mitgekriegt.
Sie wohnte in ihrem Häuschen,
wußte nichts von Biologie.
Und eines Tages, kurz gesagt,
da hatte sie ein glucksches weißes Huhn.
Dem hat sie Eier untergelegt;
was sollte sie sonst auch tun?

Die Klucke brütete einen Monat lang,
es regte sich jedoch nichts.
Der Jungfrau wurd´es langsam bang´,
sie lief zum Nachbarn fix.
Sag Nachbar, was ist hier bloß los,
erzähle, woran liegt das?
Der schüttelte den Kopf und sagte bloß:
“Vielleicht liegt es am Hahn.”

Doch da wollte Druta nichts von hören:
“Mein Nachbar glaubet mir,
ich hab doch nur das eine Huhn,
da war kein Hahn dabei.”
Der Nachbar lachte sich halb kaputt:
“Nein Jungfrau, glaubet mir,
so kannst du keine Hühner bekommen,
ist da kein Hahn dabei.

.... do was ken Hahne bey

De olle Juffer Drüteken,
de ha ken´n meyekrie´n.
Se wuhne in eähr Höüseken,
wuss´nix van Biologie.
Un eines Dages, kuärt gesiägt,
do ha se´n klucksk witt Häohn.
Do hiät se Egger unnerliägt;
wat sull se süss auk däon?

De Klucke breue´n Monat lang,
et reuge sik doch nix.
De Juffer wuärd et langsam bang´,
se leip na´n Nower fix.
Seg Nower, wat is hey bloß los,
vertell, wo liegg dät an?
De schülleköppe, segge bloß:
“Völlichte lieggt an´n Hahn.”

Doch do wull Druta nix van höär´n:
“Nei nower gläwet mey,
ik hä´je mänt dät eine Häohn,
do was ken Hane bey.”
De Nower lach sich halv kapott:
“Nei Juffer gläwet mey,
säu kanns däu keine Häohner krei´n,
is do ken Hahne bey.

1. CD   Text 2

De Schönste in´n Sienesand!

(Text: Seine Puttkers / Musik: Irish Trad.- Bearbeitung: Siene Puttkers)

Einer der ersten Höfe in der Senne war der Holländer-Hof am Krollbach. Er befand sich am alten Frankfurter Weg, der Durchgangsstraße von Bremen nach Frankfurt. Der Erzbischof hatte hier eine Zollstation eingerichtet. Der Hofinhaber nutzte
seinen Hof jedoch auch als Gast- und Raststätte. In diesem Lied erzählen wir daher die Geschichte eines Durchreisenden
der sich in die Tochter verliebte.
Die Schönste im Sennesand!

Ich komme von weit weit her
über den Frankfurter Weg,
nach Bremen, da will ich gehen.
Da beim Holländer Hof an der Krollbachstelle
Da machte ich eine Rast
Meine Pferde hat er schnell abgespannt,
ich glaube ich bleibe die Nacht dort.
Abends beim Essen habe ich dann seine Tochter
gesehen, Sie war ... "Die Schönste im Sennesand."

Refrain:
Von Bielefeld bis nach Paderborn,
von Delbrück bis zun Lippischen Land,
kein Mädchen, das ich jemals schöner fand,
als damals im Sennesand


Sie kam auf mich zu mit ihren Hulzschuhen an,
und schüttete mir noch einen Krug Bier ein.
Sie fragte mich dann: "Wo kommst du den her?"
Ich sagte: "Oben von der Küste!"
Sie sieht mit ihren langen blonden Haaren sehr
attraktiv aus und ihre Augen strahlten blau.
Und wenn sie lacht , dann ist das wie der
Sonnenschein.
Sie war ... "Die Schönste im Sennesand."

Refrain:
Von Bielefeld bis nach Paderborn,
von Delbrück bis zun Lippischen Land,
kein Mädchen, das ich jemals schöner fand,,
als damals im Sennesand


Als es dann Mitternacht wurde klopfte sie an meine
Schlafzimmertür und sagte "Liebster ich schlafe allein.
Ist da wohl noch Platz in deinem Bette drin?
Ich wärme dich mehr als eine Wärmflasche.
Kam dann die Morgenstunde, krähte der Hahn.
"Mein liebes Mädchen, ich muß nun weitergehn.
Doch irgendwann komme ich sicher wieder zurück
zu meiner ... "Schönsten im Sennesand."

De Schönste in´n Sienesand!

Ik kum´ von weyt, weyt heär
üöwer ´n Frankfuärter Wiäg,
no Bremen, do wull ik gohn.
Do bey´n Hollänner-Huäf an de Krollbachfuärt
do meik ik gleyk Station.
Meyne Piäre hiät he schnell avspannt,
ik glääv, ik bleyv de Nacht do.
Obends beyn Iäten häv ik dann seyn´ Dochter
seihn, et was ... "De Schönste in´n Sienesand."

Refrain:
Van Beylefäld bis na Paderbuärn,
van Diälbrügge bis to´n Lippsken Land,
ken Mäken, dät ik je schöner fand,
äs däomols in´n Sienesand.


Se kümmt up mi täo, mit eähren Holsken an,
un schütt´mi na in en Kräog Beier.
Se fro´t mi dann: "Wo kümms du dann her?"
Ik segge: "Buäb`n van de Waterkant!"
Se söüht säo wacker äout mit eähr` lange blonde
Hoär un eähren strohlend bloen Augen.
Un wenn se lach´t, dann is dät wie de
Sunnenscheyn.
Se was ... "De Schönste in´n Sienesand."

Refrain:
Van Beylefäld bis na Paderbuärn,
van Diälbrügge bis to´n Lippsken Land,
ken Mäken, dät ik je schöner fand,
äs däomols in´n Sienesand.


Kümmt dann de Middernacht, klopp se an meyne
Kamerdör un segg "Leiwste ik sloop ällään.
Is do wohl na Plass in deynen Bärre in?
Ik wiärm´di meähr, äs en Stein."
Kümmt dann de Muärgenstunn, krägget de Hahn.
"Meyn leiw Mäken, ik mot näo wüddergahn!"
Doch irgendwann, dann kum ik sieker weyer trügge
no meyne .... "Schönste in´n Sienesand."


1. CD   Text 3

Dät is näo vörbey ... !
(Text: Seine Puttkers / Musik: Irish Trad.- Bearbeitung: Siene Puttkers)

Dieser Text wurde bereits im Jahre 1974 für das Buch “Hövelsenne” geschrieben, das Pfarrer Josef Heller verfaßte. Der Text entstand, als die Kirche in Hövelsenne gänzlich zerstört wurde und es niemanden gestattet war, in den ehemals blühenden
Ort zu gehen. Die in der Hövelsenne geborenen Menschen hängen noch heute sehr an ihrer alten Heimat und denken voller Wehmut an vergangene Tage zurück.
Das ist nun vorbei ... !

Im weißen Sand bin ich gegangen
Auf grüner Heide habe ich gestanden
Die Nachtigallen hörte ich schlagen
Das ist nun vorbei...- Das ist nun vorbei !

Auf weichem Ackerreain habe ich geruht
Am schattigen Busch mein Häuschen gebaut
Mit dem Nachbarmädchen wurde ich getraut
Das ist nun vorbei...- Das ist nun vorbei !

Refrain:
Vertrieben die Menschen , verödet das Land
Übungsplatz für alle Zeiten
für einen neuen Weltenbrand?
.... für einen neuen Weltenbrand


.Hier wuchsen unsere Kinder groß
Hier webte Mutter Leinentuch
Hier wuchs für uns das tägliche Brot
Das ist nun vorbei...- Das ist nun vorbei !

Die Senne gab uns unser Leben
Und hier sahen wir unsere Erben
Wir wollten hier auch gerne sterben
Das ist nun vorbei...- Das ist nun vorbei !
Dät is näo vörbey ... !

In witten Sanne sin ik gohn
Up greuner Heihe häv stohn
De Nachtigallen hoärt ik schlo´n
Dät is näo vörbey... – Dät is näo vörbey ....!

Up weiken Äuwern häv ik rugget
An schatt´gen Busk meyn Höüsken bugget
Mit Nowers Mäken wuärt ik trugget
Dät is näo vörbey... – Dät is näo vörbey ....!

Refrain:
Verdrieben de Löüe, verödet dät Land-
Übungsplass för älle Teye
för´n niggen Weltenbrand?
... för´n niggen Weltenbrand.


Hey wössen use Kinner graut
Hey webe Mama Linnendauk
Hey woss för us dät täglich Braut
Dät is näo vörbey... – Dät is näo vörbey ....!

De Seine gav us use Liäben
Un heyer söhn wey use Iärben
Wey wullen hey auk gerne stiärben
Dät is näo vörbey... – Dät is näo vörbey ....!



1. CD   Text 4

Höggen un Friggen is Faken ümmesüss
(Text: Seine Puttkers / Musik: Irish Trad.- Bearbeitung: Siene Puttkers)

Unsere Vorfahren hatten für viele Begebenheiten im Leben ihren Spruch, mit dem sie die jeweiligeSituation charakterisierten. Es war ihnen z.B. geläufig, daß nicht alles im Leben gelingen konnte und man manche Begarrlichkeiten wiederholen mußte; so z.B. das Heumachen. Wenn es da hieneinregnete, war die Arbeit umsonst. Auch wenn jemand auf Freiersfüßen wandelte, mußte er damit rechnen, daß sein Werben von einem Rivalen durchkreuzt wurde. So kam mit der Zeit das Sprichwort auf:
Heuen und Freien ist oftmals umsonst

Bauer, der mäht,
dann regnets ihm drein.
Er pflanzt Steckrüben,
die fallen vor Trockenheit um.
Die Kuh hat nicht aufgenommen,dann ist es gewiss:
“Heuen und Freien ist oftmals umsonst.

”Das Mädel hat einen Bräutigam,
es hat ihn furchtbar lieb.
Aber der versäumt nichts,der alte Schlawiner.
Es merkt, daß sie die Einzigste nicht ist:
“Heuen und Freien ist oftmals umsonst.”

.Der Hermann Bohnenstrunk,der hatte eine Fabrik.
Er brauchte sie nur zu erben, seine Frau war so reich.
Die nahm einen anderen, sagte Hermann auf Wiedersehn:
“Heuen und Freien ist oftmals umsonst.

”Auch in der Politik strengt mancher sich an;
kriegt Lob und Kritik und tut was er kann.
Dann muß er feststellen,
daß nichts besser geworden ist:
“Heuen und Freien ist oftmals umsonst.

”Du kannst in deinem Leben
dich wenden und drehn,
kannst gewinnen und erben,
kannst dich plustern und spreiten.
Eines mußt du dir merken, eines ist ganz gewiß:
“Heuen und Freien ist oftmals umsonst.”

Höggen un Friggen is faken ümmesüss

De Bäouer, de mägget,
dann reent´t ne dä in.
He plantet Kolleraben,
de fallt vör Dräochtigket üm.
De Käoh össet ümme, dann is et gewiss:
“Höggen und Friggen is faken ümmesüss”.

Dät Mäken hiät`n Bröümen,
et hiät ne furchbar leiw.
Owwer de deut nix versäümen, de olle Schleif.
Et miärket , dät et dät Enzigste nich is:
“Höggen un Friggen is faken ümmesüss”.

De Baunenstrunks Hiärm,de ha ne Fabreyk.
Hei bräouk´se bloß iärben, seyn Weyw was so reyk.
Dät nahm sik ´n annern, segge Hiärm adjüss:
“Höggen un Friggen is faken ümmesüss”.

Auk in de Politik strenget manniger sik an;
kriegg Luäw un Kritik un deut, wat he kann.
Dann mot he begreypen,dät nix biäter wuärden is:
“Höggen un Friggen is faken ümmesüss”

Däo kanns in deyn´n Liäben
di wennen un teihn,
kanns gewinnen un iärben,
kanns di pläostern un sprei´n.
Eins moß du di miärken, eins is ganz gewiß:
“Höggen un Friggen is faken ümmesüss”